Wir melden uns...

Gewidmet Moggadodde.

Heute erhielt ich eine Absage bezüglich einer Stelle in Hannover. Das war eine der Kanzleien, in denen ich wirklich sehr gerne gearbeitet hätte. Vor einiger Zeit hatte ich mich dort schon einmal beworben (Nachtrag: per E-Mail) und war daher hocherfreut, als ausgerechnet dort wieder jemand gesucht wurde.

Umso erfreuter war ich, als der Rechtsanwalt persönlich mich Ende November auf meinem Handy anrief und meinte, er würde gerne dort weitermachen, wo wir beim letzten Mal aufgehört hatten. Im Klartext hieß das, das Vorstellungsgespräch zu überspringen und direkt zum Probearbeiten überzugehen. Bezahlt wurde das nicht. Auch meine damalige Noch-Arbeitgeberin sah verständlicherweise nicht ein, dass dies auf ihre Kosten gehen sollte. Die zwei vollen Arbeitstage, für die ich Anfang Dezember nach Hannover fuhr, arbeitete ich folglich an meinem Noch-Arbeitsplatz bis auf die letzte Minute nach. Ebenso gingen die Fahrkosten auf mich. Aber was tut man nicht alles, wenn man einen Job wirklich gerne haben möchte.

Als ich am Ende des zweiten Probearbeitstages vorsichtig nach der zu erwartenden Entlohnung fragte, antwortete mir der Chef, das habe er “noch gar nicht durchgerechnet”.

Am 11. Dezember 2012 erhielt ich die Nachricht, dass es aufgrund der anstehenden Feiertage und des einhergehenden Urlaubs nicht möglich sei, noch in diesem Jahr eine Entscheidung zu treffen. Man wolle sich Anfang Januar bei mir melden.

Man meldete sich indes nicht Anfang Januar bei mir. Man meldete sich heute, am 13. August, bei mir:

:::::“In der genannten Angelegenheit möchten wir uns für das angenehm verlaufene Vorstellungsgespräch sowie für Ihr Probearbeiten in unserer Kanzlei bedanken.

:::::Jedoch haben wir uns zwischenzeitlich für eine anderen Bewerber entschieden.

:::::Wir wünschen Ihnen für Ihren beruflichen Werdegang alles Gute.

:::::Ihre Berwerbungsunterlagen (sic!) haben wir vernichtet.“

Ach ja, es handelt sich übrigens um einen Arbeitsrechtler.

Nachtrag 1: Ich habe mir den Spaß gegönnt und mit dem Senden der Empfangsbestätigung bis Mitte Dezember 2013 gewartet. Wie du mir...

Nachtrag 2: Neulich sah ich zufällig, dass nämliche Kanzlei schon wieder einen Dummen sucht. Habe kurz erwogen, eine Nichtbewerbung zu schreiben. "Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt! Aus folgenden Gründen möchte ich in Ihrer Kanzlei nicht tot über'n Tresen hängen..."

(Erstveröffentlichung: 13.August 2013 16:36 Uhr)


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